Ich war allein im Zimmer. Old Lady hatte etwas in der Küche zu schaffen. Und Mutter beobachtete sie dabei.
Ich war gerade drauf und dran, mich einer unerhört und einfach so herumliegenden Wollmaus an die Kehle zu werfen, als ...
„Pruchärach! Pruäharchuh!“
Auf einmal stand ein riesiger Berg in der Tür – prustend, hustend, ächzend, stöhnend ...
Von einer Sekunde zur nächsten hatte ich einen agilen Satz zur Seite gemacht, mich auf die äußersten Spitzen meiner Zehen gestellt, den Rücken zum Buckel gespannt, mein Fell bis zum Bersten gesträubt – und mich erfolgreich zu meiner doppelten Größe aufgeplustert.
„Pruchäharch ... Wer bist du denn?“
Ich fauchte und tippelte ein paar Schrittchen zurück.
„Hrchä! Verstehe.“
Ich beruhigte mich von jetzt auf gleich.
Der Berg sprach wie ein Mensch! Und wo waren meine Manieren ...
„Mein Name ist Tyrrin.“
„Sehr erfreut, Hurächah!“
„Und wie ist dein Name?“
„Nicht wichtig ... chrährrr!“
„Oh“, stutzte ich, „Das ist aber ein ... interessanter Name.“
„Anscheinend bin ich richtig, chruchrg“, sagte der Mensch. „Hier wohnt doch die alte Frau aus dem Fremdland? – In der Tat also ’ne Hexe ... Was schielst du so? Chruhärcha!“
„Äh ... Wie bitte?“
„Sach ma, bist du sowas wie ein Papagei, der nur Geräusche von sich gibt, oder verstehst du wirklich, was ich sage?“
Ich sah den Menschen an. Er hatte Haare im Gesicht, viele davon waren grau und weiß. Und dann hing ihm so viel Haut von den Wangen ... Also gesund sah das nicht aus.
„Was ist ein Papagei?“, fragte ich.
„Tyrrin!“, stürzte Old Lady herein.
„Redseliges Kerlchen“, sagte der Mensch.
„Pardon?“
„Der kleine Hexenkater ... Huärcha!“
„Was ist denn nun ein Papagei?“
„Tyrrin!“
„Ein bunter Vogel mit vorlautem Mundwerk.“
„Ein bunter Vogel?“
„So einer wie du, nur mit Federn.“
„Hä? – Ich meine: Wie bitte?“
„Besonders helle ist er ja nicht.“
„Er ist nur jung und sehr neugierig“, entgegnete Old Lady. „Wie kann ich Ihnen helfen?“
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